E-Talk zu «Systemhygiene»

Der E-Talk vom 2. Februar 2022 widmete sich dem Thema «Systemhygiene - sich von falschen Partnern richtig trennen».

«Prävention ist die beste Systemhygiene in einem Partnersystem»


Rainer Jöhl, CEO von RE/MAX Schweiz
, hat seine Erfahrungen und «Best-Practices» als Franchisegeber mit unseren Mitgliedern geteilt. 

Ein Systemgeber (ob im Franchise-, Lizenz- oder Agentursystem) hat eine Verpflichtung ggü. seinen Partnern, das System zu schützen. Als «Türsteher» sollte der Systemgeber nur Partner ins System lassen, welche die gleichen Ziele und Werte verfolgen. Dies bedingt ab und zu, sich von Partnern zu trennen oder solche zu «bestrafen». Bestrafe 1, heile 100; denn Systempartner, die sich nicht an die Systemvorgaben halten, können einer Marke erheblich schaden.


Wir durften folgende Learnings mitnehmen:

  • Das «Warum» definieren. Klare Leitlinien für beide Partner und Vorteile der Einhaltung aufzeigen.
  • Unternehmerische Freiheit respektieren: ein Systemgeber darf nicht der Retter des Systempartners in der Not sein. Abhängigkeiten sollten möglichst vermieden und Partner befähigt werden, erfolgreich zu sein.
  • Schnelles Wachstum in Partnersystemen ist oftmals kein nachhaltiges Wachstum. Schnelles Wachstum birgt das Risiko, die falschen Partner zu rekrutieren.
  • Systemgeber sollten wachsam sein, da sich i.d.R. nur schleichend zeigt, von welchen Partnern man sich trennen sollte. Reagiert man zu spät, kann der Schaden schon angerichtet sein.
  • Statt mit Bestrafungen zu arbeiten, sollten Anreize geschaffen werden, damit Systempartner das System nicht schädigen.
  • Die Trennung von einem Systempartner ist aufwendig, egal ob man sich im guten oder schlechten trennt. Es empfiehlt sich eine Aufhebungsvereinbarung und «Krieg» sollte vermieden werden, da dies dem ganzen System schaden kann.
  • Themen definieren, bei denen man als System eine Null-Toleranz-Politik hat.
  • Oftmals muss man sich als Systemgeber auch von High-Performern trennen und sollte sich nicht durch deren gute Leistung blenden lassen, wenn die sonstigen Handlungen dem System schaden.
  • Communication is King: der Gesprächskanal möglichst lange offenhalten, bevor man sich im Streit von einem Systempartner trennt. Ebenso wichtig ist die interne, zeitnahe Kommunikation, wenn man sich von Partnern trennt, um die Gerüchteküche nicht anzukurbeln.
  • Und schliesslich ist auch die konsequente Durchsetzung nachvertraglicher Pflichten ein wichtiger Baustein der Systemhygiene.

 

Mitglieder von Swiss Distribution können gratis am E-Talk teilnehmen und hautnah am Puls von anderen Profis lernen und ihre Erfahrungen austauschen. 

Melanie Käser

Geschäftsführerin Swiss Distribution, Rechtsanwältin

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